Googles größtes Local Search-Update seit 5 Jahren – was sollten lokale Unternehmen jetzt tun?

Ende 2021 hat Google das Vicinity Algorithmus-Update veröffentlicht. Wie der Name (Vicinity = Nähe) schon sagt, ist der Kern dieses Updates die lokale Suche. Inzwischen ist genug Zeit vergangen, um die ersten Schlüsse aus dem Update ziehen zu können. Was Ihr lokales Unternehmen wissen sollte und Sie an Ihrer Marketing-Strategie dringend ändern müssen, hier im Überblick:

Google versucht seit Jahren gegen Spam und betrügerische Einträge bei Google Maps und in der Suche anzukommen. Lange Zeit profitierten von der lokalen Suche besonders Unternehmen, die Keywords in ihre Unternehmensnamen einbauten, auch wenn sie damit einen klaren Richtlinienbruch begingen. Ein Keyword kann per Definition erstmal alles sein, allerdings geht es in diesem Kontext um Produkte und Dienstleistungen an einem Standort, die fern des Unternehmensnamens sind. Während "Sinas vegane Backwunder" für Google legitim wäre, findet es “Sinas vegane Backwunder, Torten, Muffins und mehr, die besten Kuchen der Stadt!" problematisch. Jetzt geht Google dagegen vor. Mit dem Vicinity Algorithmus-Update ändert sich einiges für große und kleine Unternehmen.

Das Wichtigste zuerst: Die Entfernung von Suchenden zu Unternehmen wird wichtiger

Die Nähe eines Unternehmens zum Suchenden wird deutlich relevanter für die Reihenfolge der Ergebnisse. Kleine und weniger bekannte Unternehmen, die bisher von Google kaum beachtet wurden, haben somit eine Chance, ganz oben in der Ergebnisliste zu erscheinen. Die Entfernung zum/r Suchenden war bereits in der Vergangenheit ein Kriterium für das Erscheinen auf der Suchergebnisseite, jedoch bedeutete näher nicht unbedingt auch relevanter. Durch das Update ist die Entfernung zu einer der wichtigsten Einflüsse auf die Suche geworden. Die Definition von “Relevanz” hat sich für Google dadurch etwas verschoben.

Wer sind die Gewinner dieses Updates, und wer die Verlierer?  

Sie müssen keine großen Einbußen bei der Relevanz Ihrer Google-Einträge befürchten, wenn Sie bei ihrer lokalen Marketingstrategie nicht zu 100 % auf Keywords gesetzt haben. Die großen Verlierer dieses Updates sind vor allem Spammer und Betrüger, die Keywords in ihren Unternehmensnamen verwendet haben, um sich bei Google eine erhöhte Relevanz zu erschleichen. Auch vertrauenswürdige Marketer, die diese Richtlinie bewusst oder unbewusst gebrochen haben, müssen in den sauren Apfel beißen. Neue Standorte profitieren von dem Update, genau wie Zweigstandorte, die bisher durch einen Hauptstandort verdrängt wurden. Bei einer Nutzer-Suche zählt ab jetzt vor allem, wer näher dran ist und mehr lokalen Content bietet. Die besten und wichtigsten Keywords im Namen zu verwenden ist fortan irrelevant. Unternehmen in Nischen-Branchen profitieren von Suchergebnissen, die nun breiter gestreut sind, da Nähe wichtiger wird als ein exakter Themen-Treffer.

Design-Veränderungen des Local Packs – wo will Google hin?

Das Local Pack bekommt ein Facelift. Während das neue Design in den USA bereits ausgerollt wurde, wird es in Deutschland erst in den nächsten Wochen und Monaten verfügbar sein. Kurze Erinnerung: Das Local Pack ist ein Bereich in der Google Suche. Er erscheint, wenn ein User eine allgemeine Suche durchgeführt hat. Er oder sie sucht in der Regel nicht nach einem bestimmten Unternehmen, sondern Google gibt mehrere Google Business Profile (ehemals Google My Business) aus. Bisher wurde dabei ein schmaler Kartenausschnitt gezeigt, darunter dann die in der Karte markierten Ergebnisse. Zukünftig rutscht die Karte von oben nach rechts und wird deutlich größer. Die Anzahl der möglichen Ergebnisse bleibt erstmal bei drei, mit der neuen Anordnung wäre aber potenziell Platz für mehr. Auffällig ist, dass die Karte nun in der Regel näher herangezoomt ist, da die Ergebnisse näher aneinander liegen – eben so nah wie möglich am Standort des Suchenden.

Was lokale Unternehmen jetzt tun sollten – Große Panik oder business as usual?

Google hat in einem Tweet Stellung zu den Vermutungen von Marketern bezogen und die Gerüchte um das Update bestätigt. Die Kolleg*innen aus dem Silicon Valley sagen ganz klar: Keep calm and carry on! Die Richtlinien und Tipps zur Verbesserung des Rankings bleiben wie bisher. Kurz zusammengefasst bedeutet das für Sie eine lückenlose Datenpflege, vor allem von Ihren Öffnungszeiten und Feiertagen. Ebenfalls sollten Sie Ihr Google Business Profile bestätigen, Bewertungen beantworten, sowie regelmäßig aktuellen und lokalen Content veröffentlichen. Google bleibt außerdem dabei, dass das Ranking in den lokalen Suchergebnissen in erster Linie von Relevanz, Entfernung und Bekanntheit abhängt. Wie sich die Aufteilung dieser Kriterien genau zusammensetzt, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis – auch wenn das Vicinity-Update tief in die Blackbox “Google-Algorithmus” blicken lässt.

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Quellen: 
https://www.sterlingsky.ca/vicinity-algorithm-update/ 
https://searchengineland.com/the-vicinity-update-winners-and-losers-from-the-november-2021-local-update-377624 
https://support.google.com/business/answer/7091#zippy=%2Crelevanz